Barbara Elisabeth Leonhard

Grafik + Papierarbeiten

Nachdem ich viele Jahre mit Acryl und Öl gearbeitet hatte, beschäftigte ich mich mehr und mehr mit der Druckkunst und nutze gern die ganze Bandbreite. Ich bearbeite die entstandenen Drucke häufig weiter, sodass Collagen entstehen oder Zeichnungen zu erkennen sind.

Ich versuche also, meine Materialkosten gering zu halten, demnach nehme ich für Holzdrucke oft Holzreste, alte Bretter oder was sich sonst anbietet.        (Mit einem Klick auf’s kleine Foto wird es vergrößert.)

Meine Objekte stelle ich aus Papierbrei her, vermischt mit Asche, Kalk, Hanf, Sägemehl, gern kombiniert mit Fundstücken des Alltags. Ich produziere neue Dinge, aber nachhaltig. Das, was ich finde, wird genommen und neu gestaltet.

Seit einiger Zeit zeichne ich mit schwarzen Pigmentstiften auf antike Laken oder Bettbezüge, so benutze ich also keine kostspieligen Papiere, sondern beschränke mich auf diese alten Tücher, die ich mir auf Flohmärkten hole. Diese spanne ich nicht auf Keilrahmen, sondern ziehe sie jeweils auf ein Rundholz, sodass sie als Wandbehang fungieren. Es bleibt dem späteren Besitzer überlassen, wie er sich die Präsentation zukünftig vorstellt.

Mein Lieblingsthema ist der MENSCH – dieses komplizierte Lebewesen, welches für mich ein riskantes Versehen der Natur ist, denn in vielen Fällen denkt dieser vorwiegend an sich und seinen Vorteil und nicht an die wichtige Verbindung zur Natur, sprich: zur Erde. 

Auch im Miteinander zeigt sich der Mensch als unberechenbare Herausforderung der Schöpfung, er lernt nicht aus Erfahrungen und kämpft um Macht und Reichtum wie Generationen zuvor.

Wie wichtig ist es also für diejenigen, die sich diesem zerstörungsfreudigen Geist weigern anzuschließen, aufeinander zu zugehen, dem anderen zu zuhören, ihm zu helfen und ihn in dessen Eigenart zu akzeptieren.

 

Barbara Elisabeth Leonhards Objekt mit dem Namen Gaya hat sich seit vielen Jahren als Publikumsmagnet bei ihren Ausstellungen erwiesen. Zuletzt wurde es anlässlich der Ausstellung „Hoffnung“ im Dom zu Schleswig 2025 präsentiert. Unzählige Menschen haben sich dort mit von Leonhard bereitgestellten alten Kabelresten verknüpft/verbunden und zum Teil kleine Gegenstände mit eingeflochten. Dieses Projekt wird voraussichtlich nie enden, so lautet ihr Wunsch.